Die vertikalen Flächen über der Arbeitsplatte, hinter Herd und Spüle haben den meisten Stress auszuhalten: Fettspritzer, wahlweise heiß oder kalt, die Säuren von Lebensmitteln oder Wasser, von kochend bis eisig. Und manchmal stößt schon mal ein Topf dagegen oder ein Messer schabt an der Oberfläche.
Man kann für diese Resistenzkünstler unter den Oberflächen zwischen einigen auswählen und ich fokussiere natürlich auf die gestalterischen Aspekte dieser Möglichkeiten.

Es gibt sie in unterschiedlichen Formen, Farben und Designs. Matt und glänzend, Je nach gewählter Größe werden mehr oder weniger Fugen benötigt. Die sind einerseits natürlich ein Gestaltungselement andererseits ist die gemeine Fuge eine Spassbremse, wenn es um die Reinigung geht.

 Wählt man kleine Formate wird es ganz schnell spielerisch: Die Metrofliese ist eine lange und schmale, backsteinförmige Fliese, die die Arbeitsfläche in die Länge zieht. Die Form wurde übrigens für die Pariser U-Bahn entwickelt.

Quadratische Fliesen darf man auch mal diagonal aufkleben, wenn es der Küche gut zu Gesicht steht.
Von Facettenfliesen spricht man, wenn deren Kanten erhaben oder abgerundet gefasst sind, haben also einen fast räumliche Wirkung.

Es werden natürlich auch große Fliesen produziert, die ich gerne dann einsetze, wenn die Nische zwischen Arbeitsplatte und der Hängeschrankunterseite ausgekleidet werden soll. Idealerweise sind dann nur senkrechte Fugen zu sehen, was der zu gestaltenden Fläche einen interessanten minimalistischen Touch gibt.

Das leicht zu reinigende Material läßt sich fugenlos verarbeiten und ist in fast allen Größen erhältlich. Es ist durchsichtig und reflektiert das Licht unter den Hängeschränken und spiegelt ein wenig. So wird optisch eine größere Tiefe der Arbeitsplatte hergestellt.                
Die Anbringung einer durchsichtigen Glasfläche (bestenfalls Weißglas) ermöglicht, die Wandfarbe hinter dem Glas von Zeit zu Zeit zu erneuern. Ein Farbwechsel der Wand ist leicht möglich, denn das Entfernen der Glasfläche stellt kein Problem dar. Die Glasfläche muss mit einem geringen Abstand zur Wand montiert werden und wird von Abstandshaltern und Schrauben mit Abdeckungen an ihrem Platz gehalten.

Keramik, oder auch Granit setze ich auch und vor allem deshalb gerne in meinen Küchen ein, weil sie sowohl horizontal als Arbeitsplatte als auch für die vertikale Fläche über der Arbeitsplatte verarbeitet werden kann. Es entsteht optisch eine einzige Farbfläche, deren Grenze zwischen Horizontale und Vertikale fliessend ist. Die Flächen stehen 90° zueinander. Es entsteht ein sauberer Anschluss und auf eine Wandabschlussleiste kann man vollends verzichten.