Was ist eine Furnierung?
Bei einer Holzfurnierung wird eine dünne Echtholzschicht von Holz verwendet, das aus nachhaltiger Forstwirtschaft bezogen wird. Diese wird auf dem Trägermaterial aufgebracht. Anschließend wird die Front mit einem wasserverdünnbaren Zwei-Komponenten-Pigmentlack auf ein langes Leben in der Küche vorbereitet.
Vor- und Nachteile der Furnierung
Holz-Furnierte Fronten haben den Vorteil, das Sie in Ihrer Küche keine sichtbaren Fingerabdrücke hinterlassen (im Vergleich zu einer Hochglanzküche). Die Versiegelung des Furniers mit dem Pigmentlack führt zu einer pflegeleichten Oberfläche, die allerdings empfindlich auf heftige Kratzer reagiert. Denn die Furnierschicht ist oft weniger als einen Millimeter dick. Wenn diese verletzt wird, entsteht ein optischer, schwer zu reparierender, Schaden!
Holzfarbe und Maserung, die gestalterischen Akzente von Furnierten Fronten
Gestalterisch hat die furnierte Front so einiges zu bieten, was den Küchendesigner herausfordert.
Zum einen die Farbe des verwendeten Holzes. Ich nenne hier einige Holzarten, die als Furnier verwendet werden:
• Ahorn (hell, rötlich-grau, dezente Maserung),
• Birke (hell bisweilen Goldgelb, Sehr trendig für skandinavischen Stil),
• Buche (gelblich-rötlich, zungenförmige Maserung),
• Eiche (beige bis honiggelb, gleichmäßige Maserung und deutlich sichtbaren Jahresringen – mein Holzfavorit, weil sie zeitlos ist, und damit zu meiner
Auffassung einer modernen Küche passt!)
• Erle (Rotstich, gleichmäßige Maserung)
• Fichte (hell, gelb bis rötlich, viele Astlöcher)
• Kirschbaum (zartrosa bis dunkelbraun, sehr dominant)
• Nussbaum (hell bis schwarzbraun, lebhafte Maserung)
Die natürliche Farbgebung des furnierten Holzes wird angefeuert (die Maserung tritt deutlicher hervor), wenn eine Oberflächenbehandlung durch Lack erfolgt. Selbstverständlich kann eine furnierte Fläche auch gebeizt werden und damit einen Wunschfarbton annehmen.
Das Spiel mit der Maserung
Neben der Farbigkeit ist natürlich die Maserung das Gestaltungskriterium, das (fast) keine andere Oberfläche bietet: Verwendet man sie hoch oder quer oder schneidet man das Furnier nicht mit der Maserung oder quer zu ihr (dann spricht man von Hirnholz).
Am besten zeige ich Ihnen das mal an dieser Kücheninsel:
An diesem Küchentresen mit Eichenfurnier habe ich für die seitlichen Wangen des Küchenblocks Stirnholzfurnier verwendet. Wie Sie sehen, ist das schachbrettartig so angelegt, dass es mit dem längsgeschnittenen Furnier auch farblich so abgestimmt ist, dass es scheint, als bestehe die Kücheninsel aus ebenmäßigen Holzbalken. Den ähnlichen verblüffenden Effekt habe ich auch schon für eine Schrankzeile eingesetzt:
Zusammengefasst sieht man gerade am zweiten Beispiel:
Horizontal verwendet verbreitert die furnierte Oberfläche die Ansicht einer Küchenzeile. Sie wirkt optisch breiter als die gleiche Schrankfläche mit mattweißer Oberfläche.
An dieser Kücheninsel wurden die Wangen vertikal furniert, was den Küchenblock wesentlich kompakter erscheinen lässt: